26. MAI 2022 | WARUM KEIN VERKAUF IM BUCHLADEN?
Sobald ein neues Buch oder ein neues Magazin erscheint, ist es im örtlichen Buchhandel oder Zeitschriftenladen erhältlich. Aber nicht bei allen. Seitdem es aber Online-Shops gibt, sind sie auch dort oder ausschließlich dort erhältlich. Warum ist das so? Dafür gibt es verschiedene Argumente. Der Vorteil vor Ort ist, man muss es nicht erst bestellen und ein paar Tage warten, bis man es in den Händen hält. Und man spart Versandkosten, sofern es welche gibt. Der Online-Shop bietet dann einen Zusatzverkauf an, um weitere Kundschaft zu erreichen. Es ist keine Frage, dass die Händlerinnen und Händler im stationären Handel auch etwas verdienen möchten. Auch sie müssen ums überleben kämpfen und tun alles dafür, dass das Druckerzeugnis an den Menschen gebracht wird. Das soll und muss entlohnt werden. Viele meinen aber auch, dass Online-Shops den stationären Handel kaputt machen und so fordern viele Politiker und Parteien eine Online-Shop-Steuer, die den stationären Handel zugute kommt. Was ist aber, wenn man einen Online-Shop betreibt, weil man sich kein eigenes Ladengeschäft leisten kann, die Händlerkonditionen nicht mitmachen möchte und/oder weltweit verkaufen will? Viele Menschen erwarten grundsätzlich immer, das jedes Druckerzeugnis vor Ort im Laden erhältlich ist und wenn es online zu kaufen ist, muss es günstiger als im Laden und vor allem versandkostenfrei sein. Den Unternehmern entstehen dabei eine Menge Kosten, die nicht so einfach wieder reingeholt werden können.
Es gibt Buchhändlerinnen und Buchhändler, die wollen bis zu 50 % Rabatt haben. Dazu frei Haus-Lieferung und bis zu einem Stichtag müssen nicht verkaufte Exemplare wieder zurückgegeben werden können. Dann verkauft man sie als B-Ware im eigenen Shop. Hierfür kann man Kommission oder Remittenden anbieten. Auf Marktplätzen ist auch ein Verkauf möglich. Amazon möchte gern 60 % Rabatt erhalten. Dazu kommen Kosten für den Verkauf, die Lagerung vor Ort und die Mitarbeiter möchten auch ihren Lohn haben. Als Kleinunternehmer sind das immense Kosten, die nicht so einfach gestemmt werden können. Dazu kommt, das sämtliche Druckerzeugnisse eine ISBN- bzw. EAN-Nummer aufweisen müssen, sofern ein Barcodescanner zum Einsatz kommt. Auch hier entstehen Kosten. Als Klein- und Einzelunternehmer kommt – in der Regel – nur der eigne Online-Shop und vielleicht eins-zwei Läden in Frage. Dafür gibt es eine Menge Vorteile und es spart Zeit und Geld.
Es gab schon das ein und andere externe Angebot, meine Produkte auch bei stationären Händlern zu verkaufen, doch aufgrund oben genannter Gründe sind sie für mich zeitlich und finanziell derzeit nicht machbar. Ohne erst Konditionen auszuhandeln. In den ersten beiden Jahren, nachdem imago urbis gegründet wurde, erfolgte der Verkauf ausschließlich über den Handel, an B2B-Kunden. Erst seit Januar 2020 ist ein Verkauf an Verbraucher, an B2C-Kunden, das neue Verkaufsmodell.
Man muss Abwegen, was für einem das beste ist. Ein eigener Online-Shop, der Verkauf im stationären Handel, auf Marktplätzen oder alles zusammen. Und was bleibt am Ende für den ganzen Aufwand übrig? Kommt man damit über die Runden? Viele Fragen, die genau abgewogen werden müssen. Links ist eine Anzeige zu sehen, um neue Kunden zu erzielen. Auch die verursacht Kosten.